Erklärung

Wir brauchen unser Krankenhaus

Was geschieht mit der Elbe-Jeetzel-Klinik – dem einzigen Krankenhaus in unserem Landkreis?

Wir hören Nachrichten von Krankenhausschließungen in ländlichen Räumen. Wir erfahren, dass die Mitarbeiterinnen der EJK deutlich unter Tarif arbeiten. Wir wissen von der knappen Personalsituation in der Pflege. Wir lesen, dass der private Eigentümer der Klinik Lohn-anpassungen verweigert. Dieses Krankenhaus ist ein wichtiger Teil unserer Gesundheitsversorgung – darum geht es uns etwas an. Wir brauchen weiterhin die Möglichkeit stationärer Behandlung in guter Erreichbarkeit für Patientinnen und Besucher*innen. Medizinische Notfallversorgung braucht kurze Wege und muss im Landkreis sichergestellt bleiben. Wir wollen, dass weiterhin Menschen in Lüchow-Dannenberg geboren werden können. Dafür braucht es auch in Zukunft die Geburtsstation in unserem Krankenhaus. In einer Region mit vielen älteren Menschen brauchen wir eine gute geriatrische Versorgung vor Ort.

1 – Unser Krankenhaus lebt von den Menschen, die dort arbeiten

Denen, die uns auf die Welt helfen und beim Sterben begleiten, die uns behandeln, bekochen, beraten, ernähren, waschen, zudecken, uns beistehen, drehen, die unsere Betten machen und auf unsere Körperfunktionen aufpassen – wenn wir es selbst nicht können. Den Menschen, die Wunden schließen und Herzen wieder mit Sauerstoff versorgen, die Medikamente verschreiben und stellen, die dokumentieren und Apparate warten, die putzen und die das Haus instandhalten und vieles mehr. Diese Menschen brauchen in unser aller Interesse die besten Arbeitbedingungen.

Darum erklären wir unsere Unterstützung für die Beschäftigten – in allem was sie benötigen, um gut arbeiten zu können.

Dies betrifft die Bezahlung und die Arbeitsverträge, die Personalstärke, Vereinbarungen über Arbeits- und Erholungszeiten und ihre Einhaltung, Weiterbildungen und Arbeitsabläufe.
Dies gilt für alle Beschäftigten – von Reinigungskräften bis hin zu Chefärzt*innen und Leitung des Krankenhauses.
Es liegt an den Beschäftigten, zu sagen was sie brauchen. Es liegt an uns, sie darin zu unterstützen.

2 – Unser Krankenhaus lebt auch davon, gut aufgestellt und ausgestattet zu sein

Mit Personal, aber auch mit Betten, Geräten, Räumen, Fortbildungen. Unser Krankenhaus soll das haben, was es für eine gute Gesundheitsversorgung braucht – jetzt und in Zukunft.
Gesundheitsversorgung wird von der Gesellschaft finanziert. Gewinne, die im Krankenhaus erwirtschaftet werden, sollen darum wieder in Personal und Ausstattung reinvestiert werden. Es ist nicht einzusehen, dass diese in private Hände abfließen, während gleich-zeitig argumentiert wird, für notwendige Verbesserungen wäre kein Geld da.

3 – Wir wollen unser Krankenhaus wieder in öffentliche Hände überführen

Die zwangsläufige Ausrichtung an Renditen, die mit Privatisierungen einhergeht, führt nicht zu einer besseren öffentlichen Gesundheitsversorgung – im Gegenteil. Das haben die letzen Jahre gezeigt.
Mehrere Städte und Kommunen sind deshalb dabei ihre Krankenhäuser wieder selbst zu übernehmen, so in Peine, Crivitz (Ludwigslust/Parchim) und Otterndorf (Cuxhaven). Auch unser Krankenhaus gehört in die Verantwortung der Bürgerinnen dieses Landkreises. Wir wollen eine öffentliche Debatte darüber, welche Gesundheitsversorgung wir hier vor Ort brauchen. Wir wollen klären, welche Rolle dabei unser Krankenhaus spielt, wie wir seine Zukunft sicherstellen und wie die Beteiligung und Mitsprache der Beschäftigten und der Bürgerinnen aussehen soll.

Erst-Unterzeichner*innen:

Katja Tempel, Hebamme | Nicola Roth, Geburtshelferin/Gynäkologin | Djamila Ehlers, Zahnarztpraxis | Eva Jacob, Rentnerin | Stefan Buchenau, Rentner | Tom Wulff, Bauingenieur, stellv. Gemeindedirektor | Dr. med. Ulrike Lappe, Ärztin | Christina Ricarda Lange, Lehrerin | Anke Hofer, Lehrerin i. R. | Andrea Ahrens, Angestellte | Uli Pohl, Diplom Pädagogin | Uta Berlet, Lehrerin a. D. | Dr. med. Winfried Kayser, FA Innere Medizin-Palliativmedizin | Christine Kremer | Alexander Ottavio | Susanne Haedge, Vorstand SV Clenze | Birgit Höpfner, Sport-Yogalehrerin | Frau Süssmilch Bioladen | Brigitte Knüll | Dr. med. Wolfgang Knüll | Andreas Möller, Vorstand SV Clenze | Marion Stübs-Eilt, Lehrerin | Barbara Neumann, Physiotherapeutin | Regine Rickmann, Physiotherapeutin | Karen Busch, Krankenschwester | Andreas Dölle, Rentner | DGB Lüchow-Dannenberg | Peter Geier, Baumpflege Waldschrat | Holger Deilke, Mediengestalter | Peda Bochnig, Physiotherapeut | Matthias Wiedenlübbert, Krankenpfleger | Anne Heinert, Hebamme | Karen Möller, Supervisorin | Friedhelm Korth, Kreisvorsitzender DGB | Wilhelm Struck, Bauer | Dirk Eylerts, Allgemeinarzt

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